Vorzeigeviertel?

Die Stadt Wien samt Planern und Architekten konzipierte das völlig neue Sonnwendviertel als zukunftsweisende Region urbanen Lebens. Ist diese Aufgabe gelungen? Vier FavoritnerInnen sprechen Klartext über die zahlreichen Vorteile, nennen aber auch persönliche Spaßbremsen beim Namen.

Niveauvolle Ganztagesschule, halbherzige Verkehrslösung

Meine Frau, die beiden Kinder, 7 und 9 Jahre alt, und ich wohnen nahe des Amalienbades. Im Zuge der Schulwahl der Kinder lernten wir das Sonnwendviertel näher kennen. Apropos: Mit der Ganztagesschule im Bereich des Bildungs-Campus haben wir aus mehreren Gründen gute Erfahrungen gemacht.

Wir suchten eine Schule, die Bildung, Sport und Freizeit gleichmäßig auf den Tag verteilt und keine klassische Vormittagsschule mit Nachmittagsbetreuung. Dies wird hier von guten Lehrkräften realisiert. Außerdem ist das Essen top und die Klientel ideal durchmischt. Aber die Hauptsache: Meine Kinder gehen gern hin!
Selbstverständlich kaufen wir vieles in unserem Wohnbezirk – auch aus Überzeugung: Atzler, den top-sortierten Haushaltswaren-Profi in der Quellenstraße etwa, den Mio Buchladen oder nachhaltige Spielware von 1100 Kind möchte ich nennen. Bei der Gastro sind wir Fans des griechischen Restaurants Jamas, gehen aber auch ins gepflegte Beisl Meixner. Abschließend möchte ich eine Kritik zum Sonnwendviertel loswerden: die realisierte Verkehrslösung schafft keine Durchlässigkeit in Richtung Alt-Favoriten – viel eher wirkt die nicht verkehrsberuhigte Gudrunstraße als Barriere. Hier wünsche ich mir mehr Mut für bürgerfreundliche Mobilitäts-Konzepte mit weniger städtischem Autoverkehr!

Mag. Andreas Liberda
TV-Redakteur


Tolle Öffi-Anbindung!

Meine Frau, die beiden Kinder, 7 und 9 Jahre alt, und ich wohnen nahe des Amalienbades. Im Zuge der Schulwahl der Kinder lernten wir das Sonnwendviertel näher kennen. Apropos: Mit der Ganztagesschule im Bereich des Bildungs-Campus haben wir aus mehreren Gründen gute Erfahrungen gemacht.

Hier spielt besonders die hervorragende Anbindung an den öffentlichen Verkehr hinein. Ich nutze die Öffis für den Weg zur Arbeit. Gern nehme ich auch den D-Wagen als rasche Verbindung in die City.
Das Sonnwendviertel gefällt mir persönlich gut, vom Hörensagen weiss ich aber, dass es bei Eigentumswohnungen ein eher „teures Pflaster“ ist. Ich mag das locker bebaute Gebiet beim Helmut-Zilk- Park und gehe hier auch oft spazieren.
Aus Überzeugung kaufe ich im Bezirk – hier fällt mir C&A und Interspar ein. Eines meiner aktuellen Lieblingslokale ist das Restaurant Cactus in der Pernerstorfergasse.


Tristan Weißbacher
Haustechniker


Perfekte Infrastruktur, leider oft schmutzig!

Seit fünf Jahren wohne ich mit meinen beiden Söhnen (5/11 Jahre) in der Gudrunstraße. Gerne nutzen wir die interessante Infrastruktur und die idealen Möglichkeiten des öffentlichen Verkehrs im hübschen Sonnwendviertel: Kindergarten, zahlreiche Spielplätze, Friseur und die großen Lebensmittelmärkte Billa, Hofer und Spar sind perfekt für uns.

Die Favoritenstraße besuchen wir seltener – etwa wegen T-Mobile, Müller oder Pearle.
Weniger einverstanden bin ich mit der oft schlimmen Verschmutzung des öffentlichen Raumes. Sicher liegt es auch am fehlenden Unrechtsbewusstsein so mancher Menschen, trotzdem müsste meiner Meinung nach öfter gereinigt werden.
Auch schlimm: uneinsichtige Raucher auf den Spielplätzen!


Svetlana Matveyeval
Krankenpflege-Studentin


Lob für städtischen Kindergarten

Mein Mann, die zweijährige Tochter und ich wohnen seit Dezember 2019 im Sonnwendviertel. Die Wohnung haben wir auf der Webpage der Stadt Wien gefunden. Unsere ganze Familie fühlt sich hier im neuen Viertel sehr wohl!
Über den städtischen Kindergarten, den meine Tochter besucht, kann ich nur Gutes berichten – das Team ist freundlich und ambitioniert und meine Tochter geht gern hin.


Grundsätzlich kann man hier von einer guten Auswahl niveauvoller Kindergärten sprechen! Was will man mehr?
Da ich oft mit meiner Tochter die Spielplätze im Bezirk besuche, würde ich mir mehr Schaukeln für kleine Kinder wünschen. Mein Mann hätte mehr Freizeitsportangebote für Erwachsene auf der Wunschliste. Natürlich nutzen wir unseren Wohnbezirk auch zum Einkaufen. Fast jeden Tag bin ich auf der Favoritenstraße, gern besuche ich das nahe gelegene Columbus Center und hier Textilshops, aber auch Media Markt.
Die Freizeitmöglichkeiten sind bestens – jedes zweite Wochenende fahren wir in den böhmischen Prater, spazieren aber auch gern durch den Kurpark.
Als großes Manko sehe ich hier die Sauberkeit. Ich arbeite in einem Innenstadtbezirk, dort sehe ich wesentlich mehr Straßenreinigung und das Niveau ist auch gefühlt höher.

Azemina Isakovic
Kaufm. Angestellte